Donnerstag, 1. Mai 2014

X2 Die Tatarenwüste [entwurf]

Die Kassete

wieder mal eine Kassete ohne Nummer und ohne Beschriftung.
Davon dürfte ich noch 10 haben, bevor es an die 1000 Nummerierten geht.
Dieses mal haben wir 3 Filme: Die Tatarenwüste, der Horror-Aligator und
Gesucht wird: Johnny. Alle Filme wurde aus dem Fernsehen aufgezeichnet.   Ausgestrahlt wurden sie auf RTL (oder laut Sprecher RTL+)irgendwann zwischen 1988 und 1999.
Zu erkennen an dem alten Senderlogo. Die Werbung ist auch drauf und Sie ist erstaunlich kurz. 2 Produkte und weiter gehts mit dem Film.

Die Tatarenwüste.

Die Tataren oder Tartaren?

Vorher etwas Infofastfood. Tataren ist ein Sammelbegriff für alle möglichen Turkvölker und Volksgruppen, aber auch ein Begriff für die goldene Horde aus dem mongolischen Reich. Die häufig verwendete Schreibweise "Tartaren" ist eine Verhohnepiepelung des Namen und bedeutet: "die aus der Hölle kommen".
Abgeleitet vom griechischen Tartaros.
Also ist hier schon zu erkennen, dass die Tatarenwüste keine Ortsangabe ist.

Der Film

Die Tatarenwüste spielt zwischen 1800 und 1900. Genau kann ich es nicht sagen. Er handelt von dem jungen Leutnant mit Namen Giovanni Drogo (nicht Karl Drogo) der nach seiner Offiziersausbildung für 4 Jahre in die Festung Sankt Bastiano versetzt wird.
Eine Festung am Rande der Zivilisation und einer Wüste, welche auch die Grenze zu einem nicht genannten Nachbarreich bildet. Normalerweise muss man sich für Sankt Bastiano freiwillig melden, aber ihm  lässt man nicht die Wahl. Mit dem Verlassen der Stadt und der Zivilisation folgen 2 Stunden Weitwinkelaufnahmen einer trostlosen und verlassenen Einöde.
Die Stille ist greifbar. Und es gibt kaum akustische Untermalung.
Die Besetzung der Festung und neuen Kameraden unseres Hauptdarstellers kennen wir schon. Da ist der ältere in Ungnade gefallene Mentor, der zynische Arzt, der sardistische und übermilitärische Vorgesetzte, der Kommandant der nur einen ruhigen Posten wollte und noch ein Paar austauschbare Gesichter. Die lange Weile wird bekämpft durch Übungen und das strickte einhalten des Prozedere, nur unterbrochen von förmlichen Abendessen in geselliger aber steifer Herrenrunde. Frauen gibt es hier natürlich nicht, dass hier ist eine Militärbasis.
Die Einsamkeit macht krank und das nicht nur psychisch. Und zu alle dem gesellt sich noch das permanente einer unsichtbaren Bedrohung aus der Wüste.
Nach einer Lebenszeit  gepakt in 2 Stunden kommt dann doch die Invasion aus der Wüste. Aber weder wir noch unsere Hauptdarsteller werden sie zu Gesicht bekommen. Die mysteriöse Krankheit, die an Drogo seid längerem zehrt,erreicht ihr Ziel, unsere Hauptdarsteller bricht zusammen und wird  nach Hause gebracht. Er stirbt während der Überführung.
Es gibt sicher mehr über den Film zu erzählen, aber dafür habe ich mich weder lange genug mit dem Film beschäftigt, habe nicht die Sachkompetenz noch ist mein Interesse groß genug.

Die Schauspieler

die Schauspieler machen Ihren Job gut. Ich fühle mich zwar manchmal im Dunkeln stehen gelassen, was warum gerade passiert, dass ist aber nicht den Schauspielern anzulasten, sondern liegt vermutlich  am Regisseur und an der Natur des Films als Literaturverfilmung und der Unterschiede der beiden Medien.

Der einzige Schauspieler den ich vorher kannte war Max von Sydow. Ich nenne hier nur mal eine paar bunte eher bekannte Rollen. Er hat Father Merrin in der Exorzist gespielt, Director Lamar in Minority Report und den Chief Justice in Judge Dredd. Und er wird im StarWars 7 mitspielen (und vermutliche einen Sith Lord spielen).

Der Film und das Buch

Der Film ist eine Literaturverfilmung und hat mit den typischen Problemen zu kämpfen.
Film ist ein visuelles Medium. Gefühle und Gedanken sind schwerer darzustellen und werden in Buch und Film komplett unterschiedlich vermittelt.
Was tut mal also um die Gefühle der Langeweile, der Einsamkeit und trostlosigkeit zu vermitteln?
Man macht Weitwinkelaufnahmen von einzelnen Personen in einer zerstörten zerklüfteten Ödnis. Diese Gefühle haben sie wirklich gut vermittelt bekommen...

Meine Meinung

bereue ich es den Film gesehen zu haben? Nein.
Fand ich den Film gut? Ja.
Die Atmosphäre, die Landschaft und die over-the-top-performance von Drogos Vorgesetztem habe mir gefallen.
Würde ich den Film nochmal sehen? Eher nicht.
Würde ich ihn weiterempfehlen? Unter Vorbehalte.